Großmeister hat Karateka des VfB Langenhagen begleitet und unterstützt
Die Karate-Sparte des VfB Langenhagen trauert um Andreas Modl (8. Dan), der Ende April im Alter von 64 Jahren friedlich eingeschlafen ist.
Den ersten Unterricht in Selbstverteidigung erhielt Modl, seinen Weggefährten unter seinem Spitznamen Teddy bekannt, bereits als Kind von seiner Mutter. Später begann er mit dem Wado Ryu Karate, das er 50 Jahre lang praktizierte. In den 1980er Jahren kam dann durch Kontakte zu den amerikanischen Streitkräften noch Chi Do Kwan (AKS – American Karate System) dazu, dessen Verbreitung er nach diversen Standortschließungen der US Armee für Deutschland übernahm. In beiden Karate-Stilen erreichte Modl den 8. Dan. Dazu kamen weitere Dan-Graduierungen, unter anderem erreichte er im Chi Do Kwan Kobudo ebenfalls den 8. Dan. Zudem war er Stilrichtungsreferent für Wado Ryu Karate und AKS im Karateverband Niedersachsen und von 1997 bis 2017 in Niedersachsen Landestrainer für Selbstverteidigung.
Wichtig waren ihm immer die Schüler und der Kontakt zur Basis. So förderte und unterstützte er die Karate-Sparte des VfB Langenhagen, nicht zuletzt mit dem Training der Trainer sowie der Vorbereitung und Abnahme von Schwarzgurtprüfungen.
Bei allen Trainingseinheiten vermittelte er stets den wichtigen Leitsatz des Wado Ryu Karate: „Sei nicht da, wo der Gegner hinschlägt.“ Gleichzeitig vertrat er überzeugend die Auffassung, dass es nie zu spät ist, um mit dem Training der Kampfkünste zu beginnen. Dabei verfolgte er einen „biomechanischen Ansatz“, bei dem es im Kern darum geht, nicht gegen den eigenen Körper zu arbeiten.
Im Nachwort seines Buches über Hanbo Jitsu schreibt Modl: „Ich wünsche meinen Schülern, wenn sie selbst Meister sind, dass auch sie Schüler finden wie ich sie hatte, freundlich, entgegenkommend und vor allem wissbegierig. Durch sie wird man auch mich nicht ganz vergessen. Das ist für einen Trainer ein schöner Gedanke.“
Ein Beitrag von Thomas Tschörner
