Was ist Vovinam - Viet Vo Dao?

VVN_Emblem_altEine kleine Einführung

Vovinam - Việt Võ Đạo ist eine Selbstverteidigungskampfkunst aus Vietnam, in der die Techniken und Erfahrungen der Kampfkünste Südostasiens aus weit über 4000 Jahren vereint sind. Basierend auf dem Prinzip von "Yin & Yang", der Harmonie zwischen hart und weich, zeichnet sich Vovinam - Việt Võ Đạo durch eine außergewöhnliche Vielseitigkeit aus.

In der Zeit der französischen Kolonialherrschaft in Vietnam, als die Moral und die Disziplin der Vietnamesen unter Einfluss der Besetzer nachließen, wurde Vovinam - Việt Võ Đạo 1938 von Großmeister Nguyen Loc (1912 - 1960) gegründet. Großmeister Nguyen Loc war der Meinung, dass seine Mitmenschen einen starken Willen für ihre Freiheit und Unabhängigkeit entwickeln mussten, und um dies zu erreichen hielt Großmeister Nguyen Loc einen gesunden Körper und einen starken Geist für eine wichtige Vorraussetzung.

Vovinam versucht durch seine Ausbildung einen vitalen Körper sowie auch eine gute Charakterbildung zu erreichen, indem es die Generation von heute durch ein vielfältiges und effektives Trainingsprogramm schult.

Bei der Entwicklung der Vovinam-Techniken wurde dabei die physikalische Statur der Vietnamesen vorausgesetzt: Klein und schlank. Somit wurde vom schwächeren Körperbau ausgegangen, was die Techniken für jeden anwendbar macht ohne dabei jegliche körperliche Bedingungen zu stellen. Ob jung oder alt, Mann oder Frau - jedem ist es möglich die einfach anwendbaren Techniken schnell und unkompliziert zu lernen, da das Training entsprechend angepasst wird. Insbesondere Kinder und Jugendliche finden ihren Spaß am Training. Schnell bezwingen sie im Training mit einfachen Techniken, wie z.B. einem Hüftwurf, Größere und Stärkere.

Ein selbstbewussteres Auftreten, mehr Selbstvertrauen und der soziale Kontakt in einer Gemeinschaft sprechen dabei nur für sich.

Quelle: www.vovinam.eu

Vovinam - Viet Vo Dao ist eine Kampfkunst aus Vietnam.
Vovinam wird ohne und mit Waffen ausgeübt. Es basiert auf dem Prinzip der Harmonie zwischen hart und weich. Es umfasst auch das Training des gesamten Körpers und nutzt Kraft und Reaktion des Gegners.

Vo (Võ): Kampfkunst („Martial Art")
Vinam steht für „Vietnam"

Allgemeines

Vovinam - Viet Vo Dao wurde neben der Selbstverteidigung auch mit dem Ziel der Gesundheitserhaltung und der persönlichen Entwicklung kreiert.

Vovinam umfasst Hand- und Ellenbogentechniken, Fußkicks, Fußfeger, Würfe und Hebeltechniken. Trainiert werden Angriffs- und Abwehrtechniken, Befreiungstechniken, Fußtechniken, festgelegte Formen (Quyen, Song Luyen), Freikampf und der traditionelle Ringkampf Vat. Die vielfältigen Techniken des Vovinam umfassen neben Faustschlägen, Fußtritten usw. auch Quyens (Kata), Ringen, Schwert und Langstock (Con) (nicht der chinesische „Gun"), Axt, Fächer und Andere. Selbstverteidigungstechniken behandeln unter anderem die Verteidigung gegen Würgen, Festhalten, Messer- sowie Schwertangriffe.

Fortgeschrittene lernen die Techniken vielfältig zu kombinieren und sich auch gegen bewaffnete Gegner zu verteidigen. In der Trainerstufe wird der Umgang mit traditionellen Waffen, wie Langstock, Kurzstock, Messer, Schwert und Säbel geübt. Die Waffen dienen dabei als Trainingsgeräte zur Erlangung einer optimalen Körperbeherrschung. Äußerste Konzentration ist hierbei erforderlich.

Geschichte

Des Begründer des Vovinam Viêt Võ Dao ist Großmeister Nguyen Loc.

1182261061.nvIn seiner Jugend trainierte er traditionelle, vietnamesische Kampfkünste. Er wuchs in einem Vietnam auf, das unter 50 Jahren französischer Kolonialisierung zu leiden hatte. Er war der Überzeugung, dass ein starkes Volk nur entstehen könne, indem seine Jugend trainiert wurde – ein starker Körper, ein klarer Verstand und eine „reine" Seele. Er war entschlossen, etwas zu verändern.

Er begann mit dem Studium verschiedener Kampfkunstarten. Er las Bücher über Geschichte, Kunst, Gesundheit, Philosophie und Religion. All diese Erfahrungen und Kenntnisse vereinte er in einer neuen Kampfkunst und Philosophie. Sie war insofern patriotisch geprägt da sie von einem Vietnamesen für Vietnamesen gemacht war. Die Vielfalt der Quellen spiegelt sich auch in der Vielfalt der Techniken wieder. Dennoch waren die Techniken so konzipiert, dass sie adäquat dem vietnamesichen Körperbau und Wuchs angepasst sind: klein, aber flink und wendig.

Vovinam verbreitete sich über die Welt vor allem durch vietnamesische Flüchtlinge über Frankreich.

Nach Nguyen Locs Tod übernahm Großmeister Le Sang Pflege, Weiterentwicklung und weltweite Verbreitung des Vovinam.

Prinzip: Hart und Weich in Harmonie

Die Yin und Yang-Theorie (vietnamesisch „Âm-Dương") besagt, dass alle Geschehnisse im Universum und auf Erden durch das ständige Wechselspiel von Yin (negativ) und Yang (positiv) bewirkt werden. Gemäß dieser Theorie existieren Kampfkünste, die das Harte gegenüber dem Weichen - und andere, die das Weiche gegenüber dem Harten vorziehen. Im Vovinam Viet Vo Dao bevorzugt man weder das eine noch das andere. Hart und weich werden gleichermaßen eingesetzt, um sich jeder Situation, jedem Problem entsprechend anpassen zu können. Daher liegt das Hauptprinzip des Vovinam Viet Vo Dao darin, die Gegensätze von hart und weich den Umständen entsprechend wechselseitig zuzuordnen und damit eine koordinierte Wechselwirkung der Gegensätze zu bewirken.

Ausgehend von Võ-Thuat, der Kampfkunsttechnik als Mittel, entwickelt ein Schüler im Laufe der Trainingsjahre die Fähigkeit, hart und weich miteinander zu ergänzen und je nach Situation im richtigen Verhältnis anwenden zu können, sei es im Kampf oder im alltäglichen Leben. Hierbei werden nicht nur die körperlichen Fähigkeiten entwickelt, sondern auch der Geist eines Schülers geprägt. Doch nicht nur das Prinzip der Harmonie von hart und weich trägt dazu bei, die Philosophie der Kampfkunst zu verinnerlichen, sondern auch viele andere Dinge, die aus dem Training hervorgehen, beispielsweise Kampfgeist, Mut und Zähigkeit, aber auch Fairness, Bescheidenheit und Toleranz. Vor allem aber die Trainingsmoral und die Art der Technikanwendung prägen den Charakter eines Schülers.

Die größte Schwierigkeit liegt darin, das Ego zu durchschauen und zu überwinden. Sollte dies gelingen, gewinnt ein Vovinam-Schüler nach und nach aus der eigenen Stärke heraus auch an Großzügigkeit und Toleranz gegenüber anderen Menschen. Mit dem Bewusstsein, dass das wichtigste im Leben eines Menschen, andere Menschen sind, liegt das Endziel darin, nicht nur sich selbst, sondern auch anderen Menschen helfen zu können, in Frieden und Harmonie mit seiner Umwelt zu leben und wenn nötig dazu bereit zu sein, das eigene Leben für das Leben anderer Menschen einzusetzen.

Mit der gegenseitigen Begrüßung, „die starke Hand auf dem gütigen Herzen" wird dem Schüler im Rahmen des Trainings sowohl das Hauptprinzip, als auch das Ziel des Vovinam - Viet Vo Dao ständig ins Bewusstsein gerufen. Hierbei geht es darum, die Kraft und Reaktion des Gegners auszunutzen, also mit geringem eigenen Kraftaufwand eine maximale Wirkung zu erzielen.

Quelle: www.vovinam.eu